Fredrik kann sich glücklich schätzen: Er hat einen guten Job, eine wunderbare Familie und ein Haus in paradiesischer Lage. Doch dann bekommt die Idylle Risse. Seine Schlafstörungen wären nicht weiter erwähnenswert, wäre da nicht dieser kleine Mann, dem Fredrik zu nächtlicher Stunde immer wieder im Haus begegnet. Ein Troll? Ein Tier? Ein Werwolf? Gibt es ihn überhaupt, diesen komischen Kerl, der sich "Kwådd" nennt und behauptet, unter der Treppe zu wohnen? Und warum geht Fredriks Frau immer mehr auf Distanz zu ihm? Marie Hermanson, die schwedische Bestsellerautorin, verwandelt in ihrem packenden, abgründigen Psychothriller den Traum von der heilen Familie in einen mörderischen Albtraum.
hoerspielTIPPs.net:«""Der Mann unter der Treppe" ist ein Hörspiel, das auf den ersten Blick verlockend idyllisch beginnt – ein schöner Job, eine glückliche Familie und ein Haus, in dem alles stimmt. Doch schon bald zeigt sich, dass in der Seele oft mehr knirscht als an den Dielen. In „Der Mann unter der Treppe“, bearbeitet von Hilke Veth und unter der Regie von Daniela Kletzke für den NDR 2008, fühlt sich unser Protagonist Fredrik wie im Traum zuhause – bis ihm nachts ein ungewöhnlicher Mitbewohner begegnet: ein seltsamer Kerl namens Kwådd, der sein Revier unter der Treppe beansprucht. Schwedischer Psychothriller par excellence.
Was dieses Hörspiel so hörenswert macht, sind die Schauspieler:innen, die mit feiner Stimme und viel Gefühl eine heile Fassade ins Wanken bringen: Lutz Herkenrath und Alexander Geringas führen uns durchs Grauen – mal nüchtern, mal verunsichert – Liv-Juliane Barine gibt der Frau Paula warmen Widerstand, und Michael Klobe haucht dem mysteriösen Kwådd eine Mischung aus hilfloser Hartnäckigkeit und rätselhaftem Unbehagen ein.
Die Inszenierung verzichtet auf lautes Soundgetöse – es sind die unaufdringlichen Effekte, die hauchen, knarren, atmen»
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die gespannten Pausen, das Flüstern im Hausflur, die Arbeit unter der Haut. So entsteht Atmosphäre ganz ohne Pathos – ein Märchen, das schmuddelig, beklemmend und verstörend zugleich ist. Die Grenze zwischen real und eingebildet verschwimmt, und Kwådd wird zunehmend zum Dämon der eigenen Dämonie.
Wer jetzt denkt „Klingt nach Psycho-Thriller mit Twist“, liegt richtig. Marie Hermansons Roman funktioniert in der Hörspielfassung als stimmungsvoller Alptraum hinter bröckelnder Familienharmonie – unheimlich, aber leise. Wer Spannung mag, ohne auf klassische Krimimuster zu setzen, bekommt hier absolut sein Geld. Und wer einen kleinen Schauer will statt Popcorn-Kino, der wird hier bestens bedient.
Fazit für heute: „Der Mann unter der Treppe“ ist weniger Big-Twist-Show, mehr Finger an der Rückenhautfeder. Nehmt euch Zeit, hört genau hin – und passt auf, wer oder was da unter eurer Treppe wohnt."
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:0915c6931d77bf06/
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 02.11.2008
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