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Polyphonie an der Peripherie

AudioArt - ein Hörspiel von Jorn Ebner, EIG 2024


⏰ 23 Min.

„Polyphonie an der Peripherie“ (2024) verwendet private Klangaufnahmen von Wilhelm Schmidt, einem Bürger des Berliner Ortsteils Britz und einstigem Leiter des Museums Neukölln, der in den 1960er Jahren über fast ein Jahrzehnt – wie in der gegenwärtig populären Praxis der Field Recordings – mit seinem Tonbandgerät in West-Berlin, vor allem aber in Neukölln, Geräusche, Gespräche und Radiosendungen zu alltäglichen und spezifischen Themen aufnahm. Die Aufnahmen umfassen ein breites Spektrum: von der Tierwelt über frühzeitliche Grabungen oder dem Bau der Gropiusstadt, bis zu privaten und öffentlichen Ausflügen oder Zusammenkünften, Glockenklang und heimischem Gesang. Ein daraus resultierendes Konvolut von Tonbändern mit über 600 unterschiedlichen Aufnahmen wurde dem Museum Neukölln vermacht, das eine digitalisierte Fassung zur Verfügung stellte. Jorn Ebner verwendet daraus drei Arten von Klangmaterial: (a) Störgeräusche und Artefakte, die bei den ursprünglichen Aufnahmen oder beim Digitalisieren entstanden; (b) kuriose Sounds, die wenig erkennbaren Ursprung aufweisen; (c) Schmidts eigene Stimme (und die seiner Enkelkinder). Konkrete Geräusche (darunter Schüsse im Ost-Teil, Tiere, Fahrzeuge, Musikinstrumente) stehen der Musikalität von Stimmen gegenüber (Schmidts Ansagen und Kommentare zu eigenen Aufnahmen; die seiner Enkelkinder; Radiostimmen). Öffentliche und private Klänge gehen eine Symbiose ein. Die Arbeit umfasst fünf Titel: 1. „Glitches“ besteht aus Aufnahme-, Schnitt- und/oder Digitalisierungsgeräuschen. 2. „Soundscapes“ (1960s) ist eine Soundscape aus Soundscapes. 3. und 4. „Voices (I) und (II)“ sind Klangcollagen aus Ansagen, die Wilhelm Schmidt für die Katalogisierung der eigenen Aufnahmen verwendete. In den Arbeiten sind, mit wenigen Ausnahmen, nur die Ansagen zu hören, nicht aber die auf den Originalbändern festgehaltenen Geräusche und Klänge. 5. „Echoes“ ist eine Eigenkomposition, die als Echo zu den obengenannten konzipiert wurde. Dem Klangbild (auf Endlos-Tapes und Audio-Datei-Loops für Kassettenplayer und Media Player) stellte Jorn Ebner visuelle Entsprechungen zur Seite: Eine digitale Zeichnung als künstlerische Kartografie der Klänge und Objekte (aus Pappwabenplatte, Textil und Glas), die einen privat anmutenden Raum markieren. „Polyphonie an der Peripherie“ entstand als mehrteilige audio-visuelle Arbeit für die Ausstellung „Bild und Plan“ in der Kulturstiftung Schloss Britz, Berlin, und wurde vom 16.11.2024 - 07.02.2025 ausgestellt. Mit ausgewählten Samples der Arbeit performte Jorn Ebner „Britz Bop“ zur Eröffnung am 15.11.2024.

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Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 19.10.2025

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