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Einer von sieben

Originalhörspiel - ein Hörspiel von Gerd Oelschlegel, WDR - hr 1959


Sieben Soldaten fuhren in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in Österreich mit einem Lastwagen los. Nur sechs erreichten ihren Bestimmungsort. Vom siebten, dem Oberleutnant Schwedler, fehlt jede Spur.

14 Jahre später macht sich sein Bruder auf, um das Schicksal des Vermissten zu klären. Er ermittelt die Adressen der sechs anderen und sucht sie auf. Doch der Bruder stößt auf eine Mauer des Schweigens. Aber es zeigen sich Risse: Ein Kriegsverbrechen soll verborgen werden. Die sechs, die als harmlose Bürger ein geordnetes Leben führen, haben Schuld auf sich geladen. Doch können sie sich diese auch eingestehen?


hoerspielTIPPs.net:
«""Einer von sieben" ist ein ruhiges, nachdenkliches Hörspiel über Schuld, Erinnerung und die Frage, wie viel Wahrheit Menschen wirklich aushalten wollen. Die Geschichte beginnt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs: Sieben Soldaten sind gemeinsam auf einem Lkw unterwegs, doch nur sechs kommen an. Jahre später macht sich der Bruder des Verschwundenen auf die Suche nach Antworten – und stößt auf eine Mauer aus Ausflüchten, Halbwahrheiten und lähmendem Schweigen. Anstatt auf Krimi-Spannung oder große Enthüllungen zu setzen, entwickelt das Hörspiel eine stille, moralische Wucht. Es geht weniger um das „Wer war’s?“, sondern um das „Warum hat niemand etwas gesagt?“ oder „Was heißt es, schuldig zu sein, wenn man nichts getan hat?“ Trotz der ernsten Thematik wirkt das Stück nie schwerfällig. Die Figuren wirken nicht heroisch oder überzeichnet, sondern menschlich, ratlos, überfordert. Genau das macht den Ton des Hörspiels so glaubwürdig.

Die Sprecher – unter anderem Friedrich W. Baumschulte, Heinz Schimmelpfennig und Elfriede Rückert – bringen diese Zwischentöne hervorragend zur Geltung. Sie spielen zurückhaltend, präzise, ohne Pathos, aber mit viel Gespür für die leisen Konflikte hinter den Worten. Die Regie verzichtet auf große Effekte, setzt auf Dialoge, Stille und eine unaufgeregte, fast dokumentarische Klangkulisse, die den Fokus klar auf Inhalt und Figuren legt. Allerdings muss man dazu sagen: Die Tonqualität hat über die Jahrzehnte hörbar gelitten. Das Hörspiel klingt dumpfer und verrauschter, als heutige Hörer:innen es gewohnt sind – was der Wirkung zwar keinen Abbruch tut, aber doch auffällt. Wer damit leben kann, bekommt ein bemerkenswertes Stück deutscher Radiogeschichte zu hören – kein Unterhaltungs-Krimi, sondern ein kleines Drama über Schuld, Erinnerung und die Schwierigkeit, das Richtige zu tun, wenn es längst zu spät ist."»

Ursendung: 23.06.1959

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 18.07.2025

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